Hey, ich bin Katharina und HEUTE startet mein Blog. :)

Für meinen allerersten Blogeintrag habe ich die Frau interviewt, ohne die es erstens das Logo von Kaya Christkind und zweitens das Design meiner Website so nicht geben würde.

Darf ich vorstellen: Kathrin Pyplatz. „Feminines Grafik & Webdesign“ steht unter ihrem Namen in ihrer E-Mail Signatur. Sie ist zuständig für das Markendesign weiblicher Entrepreneure, die ihre Marke online wie offline optimal präsentieren möchten. Kathrin hilft Unternehmerinnen dabei, sich optimal zu präsentieren und das visuelle Auftreten durch Logo- und Webdesign zu perfektionieren.

Im Interview mit mir spricht Kathrin ein wenig darüber, wie sie zu ihrer Selbstständigkeit gekommen ist und was sie anderen auf dem Weg dorthin rät.

Kathrin, wie lange bist du schon selbstständig und wie bist du auf die Idee gekommen, dich selbstständig zu machen?

Oh, das müssen schon über zehn Jahre sein.

Schon während der Schulzeit war ich freiberuflich tätig und habe beispielsweise für Clubs und Bars Flyer entworfen. Gegen freien Eintritt natürlich!! ;)

Nach meiner Ausbildung war ich Grafikerin bei verschiedenen Firmen.

Mir hat diese Form der Arbeit aber nicht gefallen.

Ich wollte selber kreativ sein und nicht irgendeine Nummer. Ich wollte das machen, was meinen Geist beflügelt und nicht irgendwelche Pixel umherschieben.

Also machte ich mich selbstständig.

 

Wie waren die Anfänge deiner Selbstständigkeit?

Sehr naiv. Ich habe gedacht, ich baue mir eine schöne Website und die Kunden rennen mir die Bude ein.

Zunächst habe ich viel für Kunden gearbeitet, die ich bereits kannte, wie zum Beispiel Bekannte mit Geschäften. Ich nahm jeden Auftrag an, den ich kriegen konnte.

Ich bildete mich permanent weiter und beantragte einen Gründungszuschuss, der mich durch meine Findungsphase rettete.

Nach und nach veränderte ich meine Positionierung. Ich wollte nicht länger für JEDEN arbeiten und dreckige Fräsmaschinen fotografieren um daraus eine Website bauen.

Ich merkte, dass mir dieses geradlinige, technische Ding nicht lag. Und oft waren es tatsächlich Männer, die gerade dies bevorzugten.

Also spezialisierte ich mich auf feminines Design. Ich veränderte meine Seite, fing an einen Blog zu schreiben und konnte endlich meinen Hang zu Farben, Mustern und Formen ausleben.

 

Was war für dich dabei die größte Erkenntnis?

Du bekommst die Arbeit, die du zeigst!

Zumindest kann ich das aus Designersicht sagen, aber ich denke das lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen.

Wenn ich auf meiner Website mehr Logos zeige, die ich entworfen habe, kriege ich mehr Aufträge zur Logoentwicklung.

Wenn ich mehr Websites zeige, die ich designt habe, kriege ich mehr Aufträge in dem Bereich.

Man kann es steuern.

Und: Es meldet sich seit meiner Positionierung hin zu femininem Design tatsächlich kein Mann mehr bei mir. Ich habe buchstäblich keinen Kontakt zu Männern, außer meinem eigenen. :D

 

Gibt es Schwierigkeiten in deiner Selbstständigkeit, mit denen du manchmal konfrontiert bist?

Da muss ich überlegen. Eventuell kann es manchmal schwieriger sein am Ball zu bleiben. Wenn es dir schlecht geht, rennst du in einem festen Job trotzdem ins Büro. Wenn du selbstständig bist, könntest du da schon mal schneller die Motivation verlieren.

Aber: Eigentlich kann ich mich wirklich IMMER motivieren. Ganz einfach weil ich das, was ich mache total gerne tue. Es ist keine Arbeit. Für mich ist das Spaß.

Ich freu’ mich jeden Morgen aufs Neue darauf, meinen Computer anzumachen und Spaß zu haben! So banal das vielleicht klingen mag. :)

 

Was würdest du anderen raten, die sich selbstständig machen wollen?

Man muss sich einen guten Mentor suchen. Jemanden bei dem man sich ein, zwei Dinge abgucken kann. Das Internet ist voll von guten Leuten. Man muss sich jemanden auspicken und den Weg verfolgen bis man sich da irgendwo selbst findet.

Und es muss einem selbst klar sein, dass es nicht den in Stein gemeißelten Weg gibt.

Er verändert sich ständig. Am Ende macht man meist was anderes als man am Anfang gedacht hat. Keine schlechteren Sachen, sondern bessere. Weil du dann weißt, was du willst.

Und man muss auch nicht alles hinschmeißen und von 0 auf 100 anfangen. Gerade in der Online Welt, die ja sehr flexibel ist, ist es gut möglich sich zunächst nebenbei etwas aufzubauen. Man kann beispielsweise anfangen einen Blog zu schreiben und gucken, wo das hinführt. Zu verlieren hat man nichts.

 

Was ist der größte Gewinn für dich persönlich, den du aus deiner Selbstständigkeit ziehst?

Ganz klar: In meinem Leben gibt es keine Arbeit mehr. Auch wenn es ein wenig romantisch klingen mag. :)

Für mich ist Arbeit, wenn ich irgendwo hingehe, acht Stunden herumsitze, eine total unsinnige Tätigkeit erledige wie Excel Tabellen ausfüllen (true story), dir keiner sagt, wofür das gut sein soll und du am Ende der Schicht platt bist und nur noch Zahlen siehst.

Das ist für mich Arbeit.

Natürlich habe auch ich Kunden, für die ich mich auch schon mal etwas verbiegen muss. Aber dann ist es umso schöner, wenn sie am Ende zufrieden sind.

Ich muss dann einfach aus meiner perfekten Welt raus.

Am Ende habe ich die Sicherheit alles dafür getan zu haben, dass meine Kunden glücklich sind. Ich habe sie ein Stückchen nach vorne gebracht sodass sie ihre Träume verwirklichen können.

Das ist einfach ein tolles Gefühl.

 

Würdest du jedem raten sich selbstständig zu machen?

Man muss wissen, was für ein Mensch man ist. Ich war schon immer ein Freigeist.

Manche mögen aber eher das Vorgegebene, was auch völlig legitim ist. Als Selbstständiger musst du dich selbst um alles kümmern. Du musst dir die Aufgaben suchen. Das ist nicht jedermanns Sache.

Auch fallen Sicherheiten weg. Aber im Endeffekt kann man sich auch fragen, was überhaupt sicher ist.

Klar, ich kriege keinen bezahlten Urlaub.

Aber für mich persönlich stellt sich die Frage: Willst du happy sein oder willst du Urlaubsgeld?

Ich mache mir darüber wenig Gedanken. Wenn ich auf die ganzen schönen Sachen verzichten müsste, die tagtäglich in meinem Leben sind, dann würde mich die Form der „Absicherung“ auch nicht glücklich machen.

 

Gibt es ein Abschlussstatement, das du in die Welt hinaustragen willst? ;)

Ja, eine Sache liegt mir am Herzen. Grafiker, Webdesigner, Designer kosten Geld. Nur mit einem professionellen Online Auftritt ist man in der Lage die Weltherrschaft an sich zu reißen. :)

Wenn man sich selbstständig machen will, sollte man das einfach mit Schmackes machen. Nicht mehr und nicht weniger.